
Google hat angekündigt, dass der Standortverlauf (Timeline) ab dem 18. Mai 2025 in einem neuen Modus funktionieren wird. Was ändert sich?
- Die Daten werden direkt auf dem Gerät des Nutzers gespeichert und nicht wie bisher in der Cloud.
- Wenn die Nutzer ihre Einstellungen bis zu diesem Datum nicht bestätigen, werden die vorhandenen Daten über Routen und besuchte Orte gelöscht und die Timeline-Funktion wird abgeschaltet.
- Der Standardzeitraum für die Datenspeicherung wird auf 3 Monate verkürzt, statt wie bisher auf 18 Monate.
- Die Nutzer werden einen einfacheren Zugang zu den Einstellungen und Datenlöschoptionen direkt in der Maps-Anwendunghaben.
Damit setzt Google seine Bemühungen um mehr Transparenz und Kontrolle darüber fort, welche Standortdaten gespeichert werden und wie sie zugänglich sind.
Warum könnte dies für den E-Commerce-Sektor interessant sein?
Für die meisten E-Commerce-Unternehmen ist dies keine Änderung, die sich wesentlich auf ihr Tagesgeschäft auswirken wird. Wenn Sie jedoch zu den Unternehmen gehören, die:
- mit mobilen Anwendungen mit Geolokalisierungsfunktionen arbeiten,
- die Google Maps API mit Erweiterungen auf der Grundlage des Standortverlaufs nutzen (z. B. für die Routenplanung oder personalisierte Empfehlungen),
- hyperlokale Kampagnen auf der Grundlage der von Kunden besuchten Orte durchführen (z. B. wenn Sie Personen, die in physischen Geschäften waren, erneut ansprechen), können die neuen Regeln zu gewissen Einschränkungen bei der Datenverfügbarkeit führen. Es ist angebracht, Ihre technischen Lösungen zu überdenken.
Wie Sie die Änderungen in der Google Maps Timeline angehen sollten
Die grundlegenden geografischen Targeting-Optionen, wie z. B. Google Ads-Anzeigen auf der Grundlage der IP-Adresse oder des aktuellen Gerätestandorts, bleiben unverändert. Auch wenn Sie mit Daten arbeiten, die Sie aus Ihren eigenen Anwendungen, Analysetools oder direkt von Kunden mit deren Einwilligung erhalten haben, können Sie diese weiterhin verwenden – natürlich in Übereinstimmung mit den geltenden Gesetzen zum Schutz personenbezogener Daten. Wenn Ihre E-Commerce-Strategie also nicht direkt von den Daten aus Google Maps Timeline abhängt, müssen Sie wahrscheinlich nichts Wesentliches ändern. Dennoch ist es ratsam zu überprüfen, woher Ihre Standortdaten stammen und ob diese Änderungen in der Praxis überhaupt Auswirkungen auf Sie haben.
Wenn Sie Google Maps als Teil einer mobilen Anwendung nutzen, empfiehlt es sich zu überprüfen, ob Ihre Implementierung Funktionen verwendet, die auf den Standortverlauf angewiesen sind.
Langfristig gesehen kann es sich lohnen, in eine eigene Sammlung von Standortdaten zu investieren. Ein Ansatz ist z. B. die Einholung der Zustimmung des Nutzers bei der Registrierung oder direkt bei der Interaktion mit der Anwendung. Entscheidend ist, die Transparenz zu wahren und klar zu erklären, welchen Nutzen der Kunde daraus zieht. Die Änderungen an der Google Maps Timeline ab Mai 2025 spiegeln einen breiteren Trend wider: Die Nutzer wollen mehr Kontrolle über ihre Daten, und die Technologien passen sich allmählich an diese Entwicklung an. Für die meisten E-Commerce-Marken wird dies keine grundlegende Störung des Betriebs darstellen. Aber Unternehmen, die Standortdaten gezielt nutzen – zum Beispiel in mobilen Anwendungen oder für Geotargeting-Kampagnen – sollten auf diese Veränderung vorbereitet sein.